Back to Search Start Over

Nicht organische Sehstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Authors :
Sisera, Lorena
Patzelt, Sarah
Gerth-Kahlert, Christina
University of Zurich
Gerth-Kahlert, Christina
Source :
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. 239:599-604
Publication Year :
2022
Publisher :
Georg Thieme Verlag KG, 2022.

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Funktionelle Sehstörungen stellen bei Kindern und Jugendlichen eine wichtige, aber auch herausfordernde Differenzialdiagnose dar. Charakteristisch ist die Diskrepanz zwischen der Symptomatik und den objektiven Befunden. Ziel unserer Arbeit war die Datenanalyse der Patienten, die aufgrund der Diagnose „funktionelle Sehstörungen“ an unserer Klinik betreut wurden. Patienten und Methoden Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse: Alter Resultate Es wurden insgesamt 92 Patienten identifiziert, wobei eine Analyse bei 53% (49/92; 32 weiblich, 17 männlich) bei vorliegendem Consent erfolgen konnte. Das Alter betrug 3 bis 18 Jahre (median 10,5 Jahre) mit einem Follow-up von 1 bis 58 Monaten (median 7 Monate). Die häufigsten Symptome waren bilaterale Visusminderung (55%) und/oder Verschwommensehen (18%) mit Kopfschmerzen (35%), Motilitätsschmerz (14%), Photophobie (4%), Schwindel (4%) und Unwohlsein (2%). Eine Reduktion des Fern- (22/49 bilateral, 9/49 unilateral) und Nahvisus (24/49 bilateral, 3/49 unilateral) wurde dokumentiert. Die subjektive Visusminderung war in 20% der Patienten bei der Testung nicht mehr nachweisbar. Eine psychologische Belastung war in 13/49 Patienten dokumentiert. Befeuchtende Augentropfen (18/49), Brillenordination (15/49) oder keine Therapie (20/49) wurde empfohlen. Eine subjektive und/oder objektive Besserung bestand beim Follow-up in 49% (24/49). Der Fragebogen wurde in 86% beantwortet: keine vollständige Remission der visuellen Symptomatik (10/42), Remission innerhalb 1 Woche (14/41), 1 Monat (3/41), 2 – 6 Monate (8/41), 1 Jahr (6/41). Es lag keine Korrelation zwischen der Dauer der visuellen Symptome und dem Alter bei Beginn oder dem Geschlecht vor. Die Beratung an unserer Klinik wurde als „unterstützend und hilfreich“ in 31/42 Patienten angegeben. Fazit Die psychosoziale und psychologische Komponente sollte trotz geringem Vorkommen bei der Anamneseerhebung nicht vernachlässigt werden.

Details

ISSN :
14393999 and 00232165
Volume :
239
Database :
OpenAIRE
Journal :
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde
Accession number :
edsair.doi.dedup.....fb06a93bb2daa449f50f97f9359f2541
Full Text :
https://doi.org/10.1055/a-1778-4693