Back to Search Start Over

Femoralis Katheter versus Fascia iliaca compartment Katheter zur postoperativen Analgesie nach Hüftgelenks- Endoprothesen und deren Auswirkungen auf die Funktionalität des Hüftgelenks ein Jahr postoperativ. Ein prospektiver, randomisierter Vergleich

Authors :
Brandt, Rebekka
Schofer, Markus (Prof. Dr.)
Publication Year :
2012
Publisher :
Philipps-Universität Marburg, Medizin, 2012.

Abstract

5.1. Hintergrund Große Gelenkoperationen, wie hüftendoprothetische Eingriffe, gehen mit großen postoperativen Schmerzen einher. Eine möglichst frühe Mobilisierung und physiotherapeutische Behandlung ist nach Hüft Operationen essentiell um eine optimale Gelenkfunktion zu erzielen, was eine gute postoperative Analgesie notwendig macht. Derzeit ist die postoperative Analgesie mit einer Kombination aus PCA und oralen Analgetika Standard, in verschiedenen Studien konnte jedoch eine bessere analgetische Wirkung durch zusätzliche regionalanästhetische Verfahren gezeigt werden. In dieser Studie wurde die Regionalanästhesie mittels FEM und FIC Katheter durchgeführt. Beide Verfahren finden bereits seit längerer Zeit Anwendung in der Anästhesie. In dieser Studie wird die Frage behandelt, ob und inwiefern sich die beiden Verfahren voneinander im Hinblick auf das Patientenoutcome ein Jahr postoperativ auswirken. 5.2. Methoden In der vorliegenden prospektiven, randomisierten Studie wurde, nach Genehmigung durch die Ethikkommission und Patienteneinverständnis, die Wirksamkeit der beiden Katheterverfahren FEM und FIC miteinander, im Hinblick auf deren Auswirkung auf das funktionelle Outcome der Patienten ein Jahr postoperativ im Vergleich zum präoperativen Zustand, verglichen. Neben diesen beiden Interventionsgruppen gab es noch eine Kontrollgruppe, welche aus Patienten bestand, die der Teilnahme an der Studie zustimmten, die Anlage eines Schmerzkatheters jedoch ablehnten. Die Patienten wurden präoperativ und zu drei Zeitpunkten postoperativ klinisch untersucht und befragt. Die Untersuchung bestand aus dem Messen der Bewegungsumfänge des Hüftgelenkes, der Bestimmung der Beinlängendifferenz, der Erhebung von fünf standardisierten Fragebögen (WOMAC, Harris Hip Score, Lequesene Score (Hüfte), Hip Outcome Score (dieser Fragebogen wurde nur ein Jahr postoperativ erhoben), SF-36 Fragebogen) sowie der weiteren Befragung der Patienten zu klinischer Symptomatik und Zufriedenheit. In dieser Studie wurden die präoperativen Werte und die Werte, die ein Jahr postoperativ erhoben wurden, ausgewertet. 5.3. Ergebnisse Die Auswertung der Ergebnisse erbrachte keine beziehungsweise kaum signifikante Gruppenunterschiede, zeigte jedoch für alle Gruppen im Verlauf eine deutliche Verbesserung der Hüftgelenksfunktion ein Jahr postoperativ im Vergleich zu präoperativ. Die Auswertung der Ergebnisse der klinischen Nachuntersuchung ein Jahr postoperativ zeigte keine signifikanten Ergebnisse. Die Bewegungsumfänge am Hüftgelenk zwischen den Patientengruppen unterschieden sich nicht signifikant voneinander. Die Auswertung der hüftspezifischen Fragebögen erbrachte für den Harris Hip Score auffallende Ergebnisse. Die FIC Gruppe erzielte sehr signifikant bessere Ergebnisse gegenüber der FEM Gruppe im Gesamtscore. Auch die Auswertung der Differenzwerte ergab signifikant bessere Werte der FIC Gruppe gegenüber der FEM Gruppe für den Gesamtscore. Der Hip Outcome Score ließ sich nicht sinnvoll auswerten. Die Auswertung der Ergebnisse des SF-36 Fragebogens ein Jahr postoperativ erbrachte keine signifikanten Ergebnisse. Die Auswertung der Differenzwerte der Ergebnisse ein Jahr postoperativ und den präoperativ erhobenen hingegen zeigte ein signifikant schlechteres Ergebnis der FEM Gruppe für die psychische Summenskala. Im Hinblick auf die Befragung der Patienten ein Jahr postoperativ konnten bei der Auswertung keine Differenzen in der Beantwortung der Fragen zwischen den einzelnen Gruppen festgestellt werden. 5.4. Zusammenfassung Diese Studie konnte keinen Vorteil des FIC Katheters gegenüber dem FEM Katheter nachweisen. Die Kontrollgruppe zeigte gleich gute Ergebnisse wie die beiden Interventionsgruppen, diese Werte sind aufgrund der deutlich geringeren Gruppengröße nur bedingt beurteilbar. Im Hinblick auf die Wahl des Schmerzkatheters sollte im Einzelfall mit jedem Patient entschieden werden ob ein regionalanästhetisches Verfahren durchgeführt wird und wenn ja welches. Hierbei sollte auch unbedingt die Erfahrung des behandelnden Anästhesisten mit dem einen oder anderen Verfahren einbezogen werden. Diese Studie gibt jedoch keinen Anhalt für die Empfehlung eines Verfahrens. Es sind weitere Studien mit größeren Kontrollgruppen notwendig, um die mittelfristige Auswirkung der Wahl des Schmerzkatheters besser beurteilen zu können. In diesen Studien sollten zur besseren Beurteilung noch weitere Parameter, wie der mentale Status der Patienten und die psychische Befindlichkeit mit erhoben werden.<br />BACKGROUND: In this study we compared the effect of postoperative analgesia after total hip arthroplasty with continuous femoral nerve (FEM) or fascia iliaca compartment blocks (FIC) on the functional outcome one year after the operation. METHODS: Primary we included 88 patients who were scheduled for total hip replacement and divided them randomly into the FEM (40 patients) and the FIC (40 patients) group. There was also a small control group of 8 patients who did not receive a continuous nerve block, but a conservative intravenous patient-controlled analgesia. For the one year follow up there were 32 patients in the FEM group, 30 patients in the FIC group and 7 patients left in the control group. For the judgement of the functional outcome of the patients a hip examination was done in which the range of motion was measured using the neutral-0-method and tested for signs of nerval lesions or paraesthesia. In addition we used the harris hip score, the lequesne index, the WOMAC index, the hip outcome score and the sf-36, as well as standardised questions about the satisfaction and the comfort. We compared our results to the preoperative findings. RESULTS: There were no significant differences in functional outcome between the groups. The only significant finding was the lower score of the FEM group in the sf-36 questionnaire in the comparison of the pre-and postoperative results (FEM vs. FIC: p=0,0001; all groups in comparison: p=0,001). Another finding was that there were 6 patients in FEM group and 5 in the FIC group with paraesthesia in the lower extremity on the operated side but none in the control group. CONCLUSIONS: This study suggests that there are no significant differences in the functional outcome between the intervention groups FEM and FIC. There were no severe side effects recorded. The control group is too small to draw conclusions.

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.doi.dedup.....fc98b5705d091f9695278b3dc086328d