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Lebendigkeit und Sozialität: eine Analyse der Grundlagen der pragmatischen Intersubjektivitätskonzeption von Mead

Authors :
Lüdtke, Nico
Rehberg, Karl-Siegbert
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Source :
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Kongress "Die Natur der Gesellschaft"
Publication Year :
2006
Publisher :
Campus Verl., 2006.

Abstract

"Mead hat einen Ansatz zur Grundlegung von Gesellschaft vorgebracht, in dessen Zusammenhang er Erkenntnisfragen bearbeitet hat. Bezeichnend für ihn ist, dass er die Wahrnehmung eines Subjekts bezogen auf Körperlichkeit, Handlungspraxis und die intersubjektive Struktur thematisiert. Wird - anstatt von reinen Geistwesen auszugehen - die organische Konstitution von Lebewesen in die Betrachtung über die Bedingungen von Erfahrung miteinbezogen, ergeben sich eine Reihe erkenntnistheoretischer Fragen, die sich auf die Wahrnehmung von (sozialen wie physischen) Objekten in der Umwelt beziehen. Darin enthalten ist das Problem des gegenseitigen Erfassens sozialer (Lebe-)Wesen, was für eine Fundierung von Sozialität von entscheidender Bedeutung ist: Wie kann begründet werden, dass es zur Erfahrung von permanenten Objekten (die äußere Natur und die Dinge in ihr) kommt? Des Weiteren kommt die Frage auf, wie in der Wahrnehmung von den physischen Objekten in der Umwelt pflanzliche und tierische Lebensformen und schließlich soziale Organismen (Personen) unterschieden werden können. Meads Ziel muss es folglich sein, die Mechanismen aufzuzeigen, mittels derer sich soziale Personen als Lebewesen von den physischen Objekten differenzieren lassen. Das Entscheidende ist laut Mead die Beziehung zur Struktur des sozialen Verhaltens. Die Eigenart, soziales Verhalten zu zeigen, was in einem allmählichen Prozess eine individuelle Identität entstehen lässt, und die Fähigkeit, permanente Objekte in der Erfahrung bilden zu können, begreift Mead als Resultat der Einwirkung der sozialen Mechanismen, die sich aus der Interaktion mit anderen sozialen Organismen ergeben. Entsprechend ist das Konzept daran zu messen, welche Strategien es enthält, wie anhand des körperlich-dinglichen Auftretens von Wahrnehmungsobjekten beurteilt werden kann, ob es sich beim Gegenüber um eine soziale Person handelt. Eine Rekonstruktion des Ansatzes lässt aber einzig den Schluss zu, dass Mead völlig offen lässt, wie die Differenzierung von Objekten in der Wahrnehmungserfahrung vonstatten gehen soll, wie also das Individuum zwischen rein physischen Objekten, Lebewesen und den sozialen Organismen unterscheiden könnte. Es lässt sich zeigen, dass sich diese Schwierigkeit als immanentes Problem seines methodischen Vorgehens ergibt." (Autorenreferat)

Details

Database :
OpenAIRE
Journal :
Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, Kongress "Die Natur der Gesellschaft"
Accession number :
edsair.od......1272..c7584fa9f8cae8b094f5276ad6c6d731