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Zur Begründung einer Architektursoziologie

Authors :
Schäfers, Bernhard
Rehberg, Karl-Siegbert
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Source :
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit-kulturelle Unterschiede"
Publication Year :
2004
Publisher :
Campus Verl., 2004.

Abstract

"Unter den zahlreichen Speziellen Soziologien hat die Architektursoziologie im deutschen Sprachraum keinen eigenständigen Stellenwert erhalten. Nach hoffnungsvollen Ansätzen seit Anfang der 1960er Jahre verlor seit Mitte der 1970er Jahre die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Stadtplanern und Soziologen an Intensität und Interesse. Die Architektur besann sich wieder stärker auf ihr Eigenstes, den autonomen Entwurf, die Soziologie behandelte alle architektursoziologisch relevanten Themen im Zusammenhang der inzwischen gut ausgebauten Soziologie der Stadt und des Wohnens. Das erkenntnisleitende Interesse an der Architektur liegt in der Relevanz der gebauten Umwelt für die Vorstrukturierung der Handlungsfelder und - durch die Omnipräsenz von Bauwerken - als sichtbarster Ausdruck des sozialen und kulturellen Wandels. Diese sozialen Fakten finden auch in jenen Speziellen Soziologien zu wenig Berücksichtigung, in denen die 'Definition der Situation' ganz wesentlich von räumlichen Konstellationen abhängt, z.B. der Soziologie der Bildung und Erziehung, der Arbeit, der Familien und Haushalte, der Freizeit und des Sports. Immer sind gebaute 'materielle Substrate' (Émile Durkheim) ein wesentliches Element der Handlungsfelder, der Möglichkeiten von Kommunikation und des Wohlbefindens. Die Architektursoziologie hat zunächst nach den Grundlagen der Orientierung der Menschen im Raum zu fragen. Ein zweites Arbeitsfeld der Architektursoziologie kann erschlossen werden, wenn die Veränderungen der Sozialstruktur seit der Doppelrevolution (Eric Hobsbawm) im Spiegel der wichtigsten Veränderungen architektonischer Stile und Auffassungen dargestellt werden. Ein dritter Zugang erschließt sich über die Wahl spezifischer Themen. Bereits Georg Simmel zeigte, was unter Gesichtspunkten einer soziologischen Analyse von Raum, Symbol und Gegenständen sehr heterogener Art - Mode, Schmuck, Stil, Großstadt - alles zum Thema einer speziellen 'Soziologischen Ästhetik' bzw. Soziologie der Architektur werden kann: Aber auch die technischen, ökonomischen und rechtlichen Elemente, wie die der Kommunikation und Partizipation und schließlich der Architektur als Beruf, sind Themen der Architektursoziologie." (Autorenreferat)

Details

Database :
OpenAIRE
Journal :
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit-kulturelle Unterschiede"
Accession number :
edsair.od......1272..d468382c2ecd8a53f445c058a618fa8e