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Vergleich zweier Techniken zur Bestimmung der horizontalen Kieferrelation mittels optischer 3-D-Messverfahren

Authors :
Behrens, Gabriela
Publication Year :
2022

Abstract

Hintergrund und Ziele Die Kieferrelationsbestimmung spielt in vielen Bereichen der Zahnmedizin eine bedeutende Rolle. Die korrekte Zuordnung von Ober- und Unterkiefer ist aus therapeutischer und diagnostischer Sicht von besonderer Bedeutung. Eine fehlerhafte Kieferrelationsbestimmung führt in den meisten Fällen zu Störungen und Dysbalancen im Kauapparat. In der Literatur sind bis heute diverse Methoden zu ihrer Bestimmung beschrieben worden. Keine dieser Methoden konnte sich den anderen als überlegen erweisen. Des Weiteren wird vermutet, dass die Erfahrung des Behandlers eine große Rolle bei der Kieferrelationsbestimmung spielt. Daher war es das Ziel dieser Studie, die Reproduzierbarkeit der zwei gängigsten Techniken zur Bestimmung der horizontalen Kieferrelation - bezogen auf die zahnärztliche Erfahrung des Behandlers - mittels optischer 3-D-Messverfahren zu überprüfen. Methoden Bei zehn gesunden, vollbezahnten Probanden wurden horizontale Kieferrelationsbestimmungen von je zwei Behandlern mit unterschiedlicher Erfahrung durchgeführt. Insgesamt wurden zwei Registrierverfahren (die handgeführte Bissnahme und das intraorale Stützstiftregistrat nach Gerber) jeweils dreimal ausgeführt. Anschließend wurden die Gipsmodelle zusammen mit allen Registraten mittels eines hochauflösenden Industrie-Scanners (ATOS So4 II, GOM GmbH, Braunschweig) digitalisiert. Mit Hilfe der Software „GOM Inspect Professional“ wurden die digitalisierten Registrate virtuell übereinandergelagert. Die Abweichungen der Registrate konnten sowohl in der X-, Y- und Z-Achse als auch in der XYZ-Achse gemessen werden. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test. Ergebnisse und Beobachtungen Sowohl zwischen den Registraten ein- und desselben Behandlers als auch zwischen den Registraten unterschiedlich erfahrener Behandler wurde in allen drei Raumrichtungen eine Streuung festgestellt. Der Mittelwert der Streuung in der XYZ-Achse betrug für die handgeführte Bissnahme 0,563 mm, ausgeführt vom unerfahrenen Behandler. In der Ausführung des erfahrenen Behandlers betrug dieser 0,65 mm. Für die Registrierung mittels intraoralem Stützstiftregistrat wurden in der XYZ-Achse mittlere Abweichungen von 0,484 mm beim unerfahrenen Behandler und 0,351 mm beim erfahrenen Behandler gemessen. Die kleinste Abweichung unter den Registraten von 0,041 mm konnte beim erfahrenen Behandler mittels Stützstiftregistrat verzeichnet werden. Der unerfahrene Behandler erreichte die größte Abweichung von 2,078 mm bei der Ausführung der handgeführten Bissnahme. Diese Werte waren jedoch nur in der Z-Achse statistisch signifikant. Schlussfolgerungen In der Literatur existieren bis zum heutigen Tag sehr wenige Studien, die den Einfluss des Behandlers auf die Registriermethode untersuchen. Neueste in vivo Untersuchungen konnten keinen Unterschied belegen. Die Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit stimmen mit diesen Studien nicht überein, sondern zeigen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlern sowie den Verfahren. Die mittleren Abweichungen belegen jedoch, dass beide Verfahren vergleichbar gut reproduzierbar sind. Somit scheinen sie zur Bestimmung der horizontalen Kieferrelation im zahnärztlichen Alltag sowohl für den erfahrenen Behandler als auch für den unerfahrenen Behandler gut geeignet zu sein. Die ermittelte statistische Signifikanz in der Vertikalen könnte ihren Ursprung in einer zu weiten Sperrung des Bisses oder mangelhafter physikalischer Eigenschaften der Registriermaterialien haben. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte sollten Folgestudien mit gleicher Methodik und größerer Probandenzahl vorgenommen werden.

Subjects

Subjects :
ddc:614

Details

Language :
German
Database :
OpenAIRE
Accession number :
edsair.od......2091..0c47406ce58a50038e8e4d8260ab984e