Der Zusammenhang von Erwachsenenbindung und Arbeitszufriedenheit

Die Forschungsgebiete der Erwachsenenbindung und Arbeitszufriedenheit sind selten miteinander in Verbindung gebracht worden. Es konnten fünf Studien zu diesem Zusammenhang gefunden werden. Diese Studien weisen jedoch sich widersprechende Ergebnisse auf. Drei Studien zeigen signifikante Unterschiede zwischen sicher und unsicher gebundenen Erwachsenen im Hinblick auf die Arbeitszufriedenheit (Hazan & Shaver, 1990; Krausz, Bizman & Braslavsky, 2001; Lopez & Ramos, 2016). Zwei weitere Studien fanden keine Unterschiede (Schirmer & Lopez, 2001; Tziner, Ben-David, Oren & Sharoni, 2014). Aus diesem Grund wurde eine weitere Untersuchung des Zusammenhangs in verschiedenen Branchen und Arbeitsformen (angestellt und selbstständig) durchgeführt. Arbeitszufriedenheit wurde mit Hilfe von Porter und Lawlers (1968) Ein-Item-Messung sowie der SAZK (Skala zur Messung von Arbeitszufriedenheit – Kurzform) von Fischer und Lück (1972) erhoben. Zur Messung der Bindungsmuster wurde der RQ (Relationship Questionnaire) von Bartholomew und Horowitz (1991) verwendet. Die 111 TeilnehmerInnen zeigten keine Unterschiede zwischen den Bindungsmustern in Hinblick auf die Arbeitszufriedenheit. In der vorhandenen Stichprobe wurde zudem kein Unterschied von Selbstständigen und Angestellten im Hinblick auf den Zusammenhang von Erwachsenenbindung und Arbeitszufriedenheit gefunden. Es zeigte sich jedoch, dass Menschen, die in einer Beziehung waren, eine höhere Arbeitszufriedenheit hatten als Menschen die nicht in einer Beziehung waren und in vergangenen Studien zu diesem Thema nicht genau zwischen dem Führen einer Beziehung und der Erwachsenenbindung unterschieden wurde. Die Ergebnisse widersprechen den bisherigen theoretischen Erklärungsansätzen. Welche Auswirkungen und Ansätze dies für die weitere Forschung bietet, wird diskutiert.
Dirk Paffrath
Masterarbeit Universität Klagenfurt 2021
in englischer Sprache