Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Abfallwirtschaft in privaten Haushalten

Die COVID-19 Pandemie stellt Menschen weltweit vor unbekannte Herausforderungen und beeinflusst die Lebensgestaltung eines Jeden. Die Auswirkungen sind dabei sehr individuell und länderspezifisch und betreffen auch den Bereich der Abfallwirtschaft, welcher einen großen Beitrag zu der Gesundheit von Menschen und Umwelt leistet. Das Ziel dieser Arbeit ist das Evaluieren von Entwicklungen diverser Abfallströme im Jahr 2020, im Vergleich zu den vorherigen Jahren, durch eine quantitative Literatur- und Datenbankrecherche. Auf Grund der Individualität der erlassenen Regelungen und Einschränkungen, erfolgt eine länderspezifische Betrachtung, die sich mit den Entwicklungen in Deutschland beschäftigt. Abfälle werden in Deutschland in regelmäßigen Rhythmen in verschiedenen getrennt gesammelten Fraktionen abgeholt, und anschließend einer adäquaten und möglichst umwelt- und ressourcenschonenden Verwertung zugeführt. Zum Erreichen der weltweit angestrebten Klimaziele, spielt auch der Umgang mit Abfällen eine große Rolle, weshalb es auf EU Ebene das EU-Kreislaufwirtschaftsgesetz gibt, welches sich mit der Vermeidung und dem Umgang mit Abfällen befasst. Im Zuge der Ausbreitung des COVID-19 Virus wurden andere Themen priorisiert und die Ausbreitung ging einher mit einer veränderten Konsumweise der Bevölkerung, welche mit den Abfallwirtschaftsdaten korreliert. Genauere Betrachtungen der Entwicklung der Abfallmengen in den einzelnen Fraktionen erfolgen für die Kategorien Hausmüll, Sperrmüll, Biotonne, Papier Pappe Karton, Textilien, gemischte Verpackungen, Verpackungen aus Karton, Verpackungen aus Glas, sowie getrennt gesammelte Verpackungen aus Metallen, Kunststoffen und Verbundstoffen. Nach der Analyse der einzelnen Abfallfraktionen erfolgt die Bewertung dieser. Dabei wurde festgestellt, dass im Jahr 2020 sowohl die allgemeine Abfallmenge je Einwohner*in, als auch die Abfallmengen in den Kategorien Hausmüll, Sperrmüll, Biotonne, Textilien, Verpackungen aus Karton und Glas, sowie gemischte Verpackungen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen sind. Begründet werden kann dies mit dem ausgebauten Angebot an Homeoffice, sowie der deutlich erhöhten Nutzung der Kurzarbeitsregelung durch Arbeitgeber. Durch diese Möglichkeiten, sowie der Schließung vieler Freizeitmöglichkeiten wurden alternative Freizeittätigkeiten, wie Gartenarbeit oder Ausmisten gesucht. Ebenso wurde die Nutzung des Onlineversandhandels und von Speisenangeboten zum Mitnehmen forciert. Darüber hinaus führte die Einführung diverser Artikel als persönliche Schutzausrüstung zu einem Anfall von Abfällen, welcher zuvor in Deutschland sehr unüblich war. Auf Grund der Untersuchung kann ein Zusammenhang zwischen der COVID-19 Pandemie und den Veränderungen in der Abfallwirtschaft bestätigt werden. Durch den Anstieg der Abfallmengen in vielen Fraktionen ist die Umsetzung von Maßnahmen zur Abfallvermeidung umso wichtiger, um Ressourcen und die Umwelt zu schonen. The COVID-19 pandemic poses unknown challenges to people around the world and affects everyone's way of life. The impact is very individual and country-specific and affects the waste management sector, which makes a major contribution to the health of people and the environment. The aim of this work is to evaluate the development of various waste streams in 2020 in comparison to the previous years through a quantitative literature and database research. Due to the individuality of the enacted regulations and restrictions, a country-specific consideration is given to the developments in Germany. In Germany, waste is collected at regular intervals in separately gathered fractions and afterwards recycled in a manner that is as environmentally friendly and resource saving as possible. In order to achieve the global climate targets, the handling of waste also plays a major role, which is why there is the EU Directive on waste, which deals with the avoidance and handling of waste. In the course of the spread of the COVID-19 virus, other issues were prioritized and the spread was accompanied by a change in the consumption patterns of the population, which correlates with the waste management data. A more detailed analysis of the development of waste volumes in the individual fractions is carried out for the categories household waste, bulky waste, organic waste, paper, cardboard, textiles, mixed packaging, packaging made of cardboard, packaging made of glass, and separately collected packaging made of metals, plastics and composites. After analyzing the individual waste fractions, an evaluation was performed. It was determined that in 2020, both the general waste volume per inhabitant and the waste volumes in the categories of household waste, bulky waste, organic waste, textiles, cardboard and glass packaging, and mixed packaging increased significantly compared to the previous years. The expanded range of home office and the significantly increased use of short-time working arrangements by employers can explain this. Because of these options and the closure of many leisure facilities, alternative leisure activities such as gardening or mucking out were made, and the use of online ordering and takeaway food services was stepped up. In addition, the introduction of various protective equipment items led to an accumulation of waste, which was previously very unusual in Germany. Based on the investigation, a connection between the COVID-19 pandemic and the changes in waste management can be confirmed. Due to the increase in waste volumes in many fractions, the implementation of waste prevention measures is all the more important in order to conserve resources and the environment. vorgelegt von: Lucy Astfalk Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers Bachelorarbeit FH JOANNEUM 2022