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Von der ostdeutschen zur marktliberalen Transformation

Authors :
Carsten Keller
Source :
Sub\urban, Vol 8, Iss 3 (2020)
Publication Year :
2020
Publisher :
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2020.

Abstract

Forschungen zum Bereich des Wohnens können dazu beitragen, in der Transformationsforschung subjektive Alltagserfahrungen mit politischen, ökonomischen und Macht-Faktoren zu vermitteln. In dem Kommentar wird dieses Plädoyer von Matthias Bernt und Andrej Holm aufgegriffen, das ähnlich auch die Historikerin Kerstin Brückweh formuliert hat. Um das Zusammenspiel subjektiver und objektiver Realitäten in der ostdeutschen Transformation zu verstehen, sollten Forschungen jedoch empirisch und nicht konzeptionell ausgerichtet sein, wie Bernt und Holm fordern. Dieses Argument wird vor dem Hintergrund verschiedener Befunde zu Wohnen und Stadtentwicklung in Ostdeutschland entwickelt, die durchaus Überraschendes zeigen. So legen Umfragen eine eher geringe Verunsicherung bei gleichzeitiger Unzufriedenheit der Ostdeutschen im Wohnbereich zu Zeiten der ‚Wende‘ nahe. Auch die oft relativierte Diagnose einer sozialen Abwärtsdrift randstädtischer Plattenbaugebiete konnte durch empirische Analysen vor kurzem neu profiliert werden. Neben einer empirischen Ausrichtung sollte die Transformationsforschung stärker die Wechselbeziehungen zwischen Ost- und Westdeutschland in den Blick nehmen. Dadurch, so wird argumentiert, gerät die Durchsetzung der marktliberalen Ideologie im Rahmen der „doppelten Transformation" der deutschen Gesellschaft in den Blick. Gleichzeitig kann die vorherrschende Perspektive auf Defizite in den neuen Bundesländern gespiegelt werden.

Details

Language :
German
ISSN :
21972567
Volume :
8
Issue :
3
Database :
Directory of Open Access Journals
Journal :
Sub\urban
Publication Type :
Academic Journal
Accession number :
edsdoj.32a8a28f8804d59b56b270cb888f1bc
Document Type :
article
Full Text :
https://doi.org/10.36900/suburban.v8i3.627