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„Die neue Angst vorm schwarzen Mann'

Authors :
Nikolai Huke
Source :
Sub\urban, Vol 7, Iss 1/2 (2019)
Publication Year :
2019
Publisher :
sub\urban. zeitschrift für kritische stadtforschung, 2019.

Abstract

Moralpanik bezeichnet eine Dynamik, im Zuge derer eine Gruppe als homogen, ‚fremd‘, ‚deviant‘ und Gefahr für die moralische Ordnung der Gesellschaft konstruiert wird. Der Artikel arbeitet am Beispiel von politischen Deutungskämpfen um Kriminalität und die Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Sigmaringen sowie um Vergewaltigungen in Tübingen typische Elemente der Moralpaniken im Bereich Flucht und Migration heraus: lange Äquivalenzketten, ein Generalverdacht gegenüber bestimmten Gruppen, raunende Sprache, die retrospektive Konstruktion einer vom Verfall bedrohte Idylle, der Rekurs auf einen vermeintlichen gesunden Menschenverstand, dem eine naive politische Korrektheit gegenübergestellt wird, sowie die Behauptung eines permissiven und hilflosen Agierens der Justiz- und Sicherheitsbehörden. Soziale Medien wie Facebook, so wird gezeigt, tragen insbesondere durch (teils strategische) Interventionen rassistisch auftretender Accounts zu einer raschen Ausweitung von Moralpaniken bei.

Details

Language :
German
ISSN :
21972567
Volume :
7
Issue :
1/2
Database :
Directory of Open Access Journals
Journal :
Sub\urban
Publication Type :
Academic Journal
Accession number :
edsdoj.6c0bfb495b4ae9bf407e9fa2712059
Document Type :
article