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International Joint Ventures in industrial gold mining, corporate social responsibility, and harm-production in Sudan

Authors :
Ille, Enrico
Ille, Enrico
Source :
Africa Spectrum; 53; 3; 33-64
Publication Year :
2019

Abstract

Gewaltkonflikte im Sudan, vor allem in Darfur, führten zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den USA zu einem erhöhten Druck auf Unternehmen, ihre Investitionen aus dem Sudan abzuziehen oder zu beweisen, dass ihre Geschäfte in diesem Land nicht zu den Konflikten beitragen. In dieser Fallstudie von La Mancha, einem Unternehmen, das in den Jahren 2006 bis 2015 an einem Goldminen-Joint-Venture im Sudan beteiligt war, untersuche ich, ob und wie das Unternehmen öffentlich auf diesen Druck reagierte. Ich zeichne nach, wie die unternehmerische Verantwortung für anhaltende Schadensverursachung in öffentlichen Stellungnahmen des Unternehmens behandelt wurde, welche konzeptionelle Lücken darin erkennbar sind, und wie diese in USA-basierten Aktivistenkreisen (re)produziert wurden. Die Analyse zeigt die selektive Anerkennung von Verantwortung seitens des Unternehmens, welche auf der Perspektive externer Akteure beruht und gleichzeitig direkt von Schadensverursachung Betroffene ignoriert. Die Fallstudie bezieht sich auf Debatten sozialer Verantwortung von Unternehmen in Afrikas Rohstoffindustrie, insbesondere im Rahmen komplexer Unternehmensstrukturen, die sowohl staatliche Akteure als auch ausländische Investoren umfassen. Eine solche komplexe Unternehmensstruktur erschwert die Identifizierung von Verantwortungsträgern, stellt aber gerade deshalb eine besondere Notwendigkeit dar. Der Artikel legt nahe, dass ein Verständnis der Aushandlungsprozesse als Arena, in der sich verschiedene Akteure auf das gleiche Anliegen, aber nicht unbedingt aufeinander beziehen, die kommunikative Diskrepanzen innerhalb solcher Prozesse konzeptionell erfassen kann.<br />Violent conflicts in Sudan, especially those in Darfur in the early years of the new century, led state and non-state actors in the United States to exert heightened pressure on companies to divest from Sudan, or to prove that their activities in that country do not contribute to the conflicts. In this case study of La Mancha, a company involved in a gold mining joint venture in Sudan from 2006 to 2015, I examine whether and how it reacted publicly to this pressure. I trace how corporate social responsibility (CSR) for the continuation of harm-production was treated in its public statements, what conceptual gaps are perceptible in these statements, and how they were (re)produced in US-based activist circles. On this basis, I highlight the selective acknowledgement of responsibility which is based on assessments of harm-production by external actors excluding those directly affected by it. More generally, the case study relates to debates on CSR in Africa's extractive industries, especially within the frame of complex business structures involving both state actors and foreign investors that make it difficult and nonetheless urgent to identify units of responsibility. I suggest that a communication disconnect during the process of identification can be adequately approached through a conceptualisation of this process as an "arena" of actors who relate to a common issue but not necessarily to each other.

Details

Database :
OAIster
Journal :
Africa Spectrum; 53; 3; 33-64
Publication Type :
Electronic Resource
Accession number :
edsoai.on1256789572
Document Type :
Electronic Resource