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Quantifizierung regionaler sozioökonomischer Disparitäten in ländlichen Regionen: am Beispiel der Leaderregion Südliches Waldviertel-Nibelungengau, Österreich
- Source :
- Europa Regional; 26.2018; 3; 55-72; Daseinsvorsorge für ländliche Regionen auf dem Prüfstand
- Publication Year :
- 2021
-
Abstract
- In diesem Beitrag wird die methodische Umsetzung des relationalen räumlichen Multiplen Benachteiligungsindex (rMBI) am Beispiel der österreichischen Leaderregion Südliches Waldviertel-Nibelungengau (Niederösterreich) vorgestellt. Ziel ist es, sozioökonomische und räumliche Potenziale sowie Herausforderungen ländlicher Regionen vergleichend messbar zu machen. Es wird dargestellt, wie dem Basisindex (Multipler Benachteiligungsindex MBI) eine räumliche Dimension der Erreichbarkeit zum rMBI hinzugefügt wird. Zentrale Elemente für die Konstruktion des rMBI sind einerseits Relationalität zwischen Regionen und andererseits Erreichbarkeit der Einrichtungen der Daseinsvorsorge speziell für ländliche Gebiete. Die öffentlichen Benachteiligungs- und Lebensqualitätsdebatten werden häufig im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land und auf Basis subjektiver Empfindungen geführt. Benachteiligungen quantifizierbar zu machen, ist eine sensible Thematik, da Benachteiligung nur bedingt eindeutig quantitativ abgegrenzt und somit nur schwer auf ein einziges voll umfassendes Maß reduziert werden kann. Der Beitrag versucht der öffentlichen Debatte um Gewährleistung einer flächendeckenden und gleichwertigen Daseinsvorsorge eine quantitative Dimension hinzuzufügen. Stellvertretend für die unterschiedlichen Bereichsdimensionen des rMBI werden die Ergebnisse der Dimension "Gesundheit" im Beitrag diskutiert. Die Ergebnisse des rMBI zeigen regionale Disparitäten multidimensional auf und sollen die Basis für regionale AkteurInnen darstellen, um daraus regionsspezifische Handlungsoptionen und Zielsetzungen, aber auch konkrete Projekte entwickeln zu können.<br />This paper presents the methodological implementation of the relational spatial Multiple Deprivation Index (rMBI) [räumlicher Multipler Benachteiligungsindex] using the case of the Austrian Leader Region Southern Waldviertel-Nibelungengau (Lower Austria). The aim is to make socio-economic and spatial potentials and challenges of rural regions comparatively measurable. The spatial dimension of accessibility is added to the base index (Multiple Deprivation Index MBI) to create the rMBI. Central elements for the construction of the rMBI are, on the one hand, the relationality between regions and, on the other hand, the accessibility of services of general interest especially for rural areas. The public debates on disadvantage and quality of life are often conducted in the area of conflict between urban and rural areas and on the basis of subjective perceptions. Making deprivation quantifiable is a sensitive issue, as this topic can only be clearly defined in quantitative terms to a limited extent and is therefore difficult to reduce to a single, comprehensive measure. This article attempts to add a quantitative dimension to the public debate on how to ensure a nationwide provision of services of general interest of equal value. The results of the dimension "health" are discussed in the article as a representative of the different area dimensions of the rMBI. The results of the rMBI show regional disparities in a multi-dimensional way and are intended to provide a basis for regional actors to develop region-specific options for action and objectives, but also concrete projects.
Details
- Database :
- OAIster
- Journal :
- Europa Regional; 26.2018; 3; 55-72; Daseinsvorsorge für ländliche Regionen auf dem Prüfstand
- Publication Type :
- Electronic Resource
- Accession number :
- edsoai.on1256800822
- Document Type :
- Electronic Resource