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Die persönliche Wahrnehmung erlebter sprachlicher Diskriminierung von indigenen Frauen der Huasteca Potosina (Mexiko) - eine empirische Untersuchung

Publication Year :
2023

Abstract

Im November 2017 entwickelte sich aus einem Moment der ehrenvollen Anerkennung einer Navajo-Ehrung1 von drei Sprechern indigener Abstammung eine intensive Streitdebatte über einen vom damaligen Präsidenten vollzogenen Sprechakt: Donald Trump hatte die Senatorin Elizabeth Warren als „Pocahontas“2 bezeichnet, als er seine Dankesrede hielt: „You were here long before any of us were here. Although we have a representative in Congress who they say was here a long time ago. They call her Pocahontas." (Bump, 2017). Obwohl Trumps Worte von Vertreter*innen indigener Abstammung sowie von der Betroffenen selbst als eine rassistische Beleidigung wahrgenommen wurden, bestreitet Trump diesen Vorwurf (vgl. O.V., 2017). Während bisherig etablierte Studien über Diskriminierung überwiegend im Zusammenhang mit Religion, Hautfarbe, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit publiziert wurden, zeigt dieses eindringliche Beispiel eine andere bedeutsame, jedoch weniger erforschte und identifizierte Achse einer Diskriminierungsform, die in dieser Arbeit fokussiert betrachtet werden soll: Sprachliche Diskriminierung als ein historisch und gesellschaftlich gewachsenes Phänomen. Diese Form von Diskriminierung kann sich (1) innerhalb einer performativen Handlung, bspw. durch Beleidigungen äußern und/oder (2) sich gegen eine bestimmte Sprache und dessen Gebrauch richten, sodass diese zum direkten Objekt der Diskriminierung wird (vgl. Dovchin, 2019, S. 88). So sind im Zuge von sprachpolitischen Prozessen vor allem indigene Bevölkerungen, aufgrund ihrer indigenen Sprachen, einem erhöhten Risiko von sprachlicher Diskriminierung ausgesetzt: Im Jahr 2017 haben 24 % der Menschen mit indigener Abstammung in Mexiko eine oder mehrere sprachliche Diskriminierungsformen, wie z. B.: unangenehme Blicke, Ignoranz, sozialen Ausschluss, Beleidigungen, Spott oder Drohungen wahrgenommen, die in Zusammenhang ihres Sprachgebrauchs und ihrer Sprachkompetenzen stehen (vgl. INEGI, 2017). Diese Daten verdeutlichen, dass

Details

Database :
OAIster
Notes :
Rosenberger, Sabrina
Publication Type :
Electronic Resource
Accession number :
edsoai.on1372069394
Document Type :
Electronic Resource