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Die Entwicklungen und Verwendungsweisen des Begriffs Femizid in den österreichischen Printmedien : Eine korpuslinguistische Diskursanalyse der Erstnutzung, folgenden Verwendungsweisen und Auswirkungen der Be- und Entnennung
- Publication Year :
- 2024
-
Abstract
- Diese Arbeit befasst sich mit der Begriffsverwendung des Terminus Femizid in den österreichischen Printmedien. Da es bisher keine Forschungen zur Begriffsnutzung von Femizid im deutsch- sowie englischsprachigen Raum gibt, ist das Ziel dieser Arbeit herauszufinden, wann der Begriff erstmalig in den österreichischen Printmedien auftaucht, wie sich der Diskurs rund um Femizid gestaltet und weshalb es 2021 zu einem rasanten Anstieg der Begriffsnutzung in der Medienlandschaft gekommen ist. Hierfür wird eine korpuslinguistische Diskursanalyse (CADS) mittels Konkordanz- und Kollokationsanalysen durchgeführt. Als Theoriegrundlage dienen Foucaults Machttheorie, symbolische bzw. kulturelle Gewalt nach Galtung und Bourdieu sowie die Be- und Entnennung nach Hornscheidt. Relevant ist diese Forschung für die Sprachwissenschaft und Geschlechterforschung, da Sprache und somit die mediale Berichterstattung die gesellschaftliche Wahrnehmung zu einem Thema prägen. Sprache ermöglicht es ein Thema inner- oder außerhalb des Diskurses zu verortet und folglich gesellschaftliche Aushandlungen anzustoßen. Zentrale Erkenntnisse dieser Arbeit sind, dass Femizid erstmals 2000 in den Printmedien genutzt wird. Femizid weist in der gesamten Nutzungszeit eine Trefferzahl von 0.13 pro Million Token auf, was eine geringe Nutzung darstellt. Weiters wird Femizid auf zwei Weisen genutzt. Einerseits um Femizid als Tathandlung zu fassen und andererseits um Femizid als Begriff zu thematisieren. Dabei wird Femizid als Begriff hauptsächlich genutzt, ohne dass dieser definiert wird. Nur in einer Kategorie konnte in der Analyse herausgefunden werden, dass Femizid definiert wird. Somit tragen die Medien dazu bei, dass es noch immer Unklarheiten im Verständnis, darüber was Femizid ist, gibt.<br />This thesis deals with the use of the term Femizid in Austrian print media. Since there has been no research on the use of the term Femizid/ femicide in German- and English-speaking countries to date, the aim of this thesis is to find out when the term first appeared in Austrian print media, how the discourse surrounding Femizid has developed and why there has been a rapid increase in the use of the term in the media landscape beginning in 2021. For this purpose, a corpus-assisted discourse analysis (CADS) is carried out using concordance and collocation analyses. The theoretical basis for this thesis consists of Foucault's power theory, symbolic and cultural violence according to Galtung and Bourdieu as well as Hornscheidt's Be- and Entnennung. This research is relevant for linguistics and gender studies, as language and thus media coverage shape social perception of a topic. Language makes it possible to locate a topic inside or outside discourse and initiate social negotiations. The key findings of this study are that Femizid was first used in the print media in 2000 and has a hit rate of 0.13 per million tokens over the entire period of use, which represents low usage. Femizid is also used in two ways. On the one side to define Femizid as an act of crime and on the other side to address Femizid as a term. Femizid is mainly used as a term without being defined or embedded in structural violence. Thus, the media do not name femicides and contribute that there is still a lack of clarity in the understanding of what Femizid is.<br />Masterarbeit Universität Innsbruck 2024
Details
- Database :
- OAIster
- Notes :
- UI:PK:BS, 145, text/html, German
- Publication Type :
- Electronic Resource
- Accession number :
- edsoai.on1428105342
- Document Type :
- Electronic Resource