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Liedgesang und Reformation am Beispiel von St. Joachimsthal 1516 bis 1565
- Publication Year :
- 2024
-
Abstract
- Christ*innen, und damit Angehörige der evangelisch-lutherischen Kirche, singen. Diese banal anmutende Feststellung unterschlägt jedoch in gewissem Maße, dass dem nicht immer so war. Die in den ev.-luth. Landeskirchen verbreitete Praxis des Gemeindegesangs hat sich in den Westkirchen zu großen Teilen erst während des 16. Jahrhunderts etabliert – wohl auch deswegen wird die Reformation gerne als ‚Singbewegung‘ bezeichnet. Dass die Reformation in vielerlei Hinsicht Produkt einer profunden Veränderung von Mediennutzung war, ist nicht von der Hand zu weisen, doch ergibt sich aus dieser Feststellung die Notwendigkeit, eine mikrohistorische Überprüfung des Postulats eines folgenschweren Zusammenspiels von Musik als Kommunikationsmedium und der Reformation zu vollziehen. Welchen Einfluss hatte die Praxis gemeindegetragenen Liedgesangs auf die konfessionellen Aushandlungsprozesse des 16. Jh. auf der Ebene der populären Frömmigkeit? Dieser Fragestellung widmet sich meine Forschung mit dem Anspruch, unter Zuhilfenahme eines interdisziplinären Methodenspektrums einen religionsmusikologischen, mithin religionsästhetischen, eine mikrohistorische Untersuchung transregionaler religiöser Verflechtungen vorzunehmen. Als Beispiel hierfür dient die böhmische Bergstadt St. Joachimsthal in den frühen Jahren der lutherischen Reformation bis 1565, worin anhand sowohl anhand schriftlicher Quellen (bspw. Predigten) als auch Musikalien (Gesangbücher, Antiphonarien) die populäre Frömmigkeit einer frühneuzeitlichen Stadt in ihrer klanglichen und somit sinnlich-affektiven Medialität nachgezeichnet wird.
Details
- Database :
- OAIster
- Notes :
- German
- Publication Type :
- Electronic Resource
- Accession number :
- edsoai.on1445764503
- Document Type :
- Electronic Resource