1. Evaluation der Lebensqualität von Myelofibrose-Studienpatient*innen der klinischen Studie MPNSG-0212
- Author
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Köhr, Gwendolyn Paula, Stegelmann, Frank, and Gräter, Tilmann
- Subjects
Quality of life ,Myeloproliferatives Syndrom ,Myeloproliferative Neoplasien ,Fragebogenanalyse ,Myeloproliferative disorders ,Therapy ,ddc:610 ,Myelofibrose ,DDC 610 / Medicine & health ,Lebensqualität - Abstract
In der multizentrischen POMINC-Studie wurde der Effekt der Kombinationstherapie von Ruxolitinib und Pomalidomid bei Myleofibrose-Patient*innen untersucht. Diese Arbeit hatte als Zielsetzung die Analyse der angewendeten Lebensqualitätsfragebögen. Als Grundlage dafür wurde der von den Patient*innen zu jedem Zyklus ausgefüllte „Myeloproliferative Neoplasm Symptom Assessment Form“ (MPN-SAF) und der Fragebogen der Quality of Life Group der „European Organization for Research and Treatment of Cancer“ (EORTC QLQ-C30, version 3.0) verwendet. Die Analyse wurde sowohl in einer Gesamtübersicht aller Studienteilnehmer*innen als auch getrennt nach den zwei Kohorten mit jeweils unterschiedlicher Pomalidomid-Dosierung durchgeführt. Zu den am stärksten belastenden Symptomen zur Baseline zählten für die POMINC-Patient*innen bei beiden ausgewerteten Fragebögen die Fatigue-betreffenden Symptome sowie die Dyspnoe des QLQ-C30. Die geringste Beeinträchtigung stellten Fieber >37,8 °C, Kopfschmerzen, Obstipation sowie Übelkeit und Erbrechen dar. Nach dem zwölften Zyklus (12 Monate) gab es in beiden Bögen lediglich minimale Veränderung dieser Verteilung. Die Analyse der Symptomstärken im Therapieverlauf ergab allerdings deutliche Änderungen einzelner Symptome und zeigte zudem eine unterschiedlich starke Aussagekraft der Fragebögen mit deutlicheren Ergebnissen des MPN-SAF. Die stärksten Verbesserungen zeigten sich in beiden Fragebögen zusammengefasst bei Fatigue, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und dem Gewichtsverlust. Der Vergleich der beiden Kohorten zeigte, dass sich die Symptomlastverbesserung deutlicher in Kohorte 1 abzeichnete, bei der die Patient*innen keine Erhöhung der Pomalidomid-Dosis erhielten. Es ist anzunehmen, dass die schlechteren Ausgangsbedingungen der zweiten Kohorte - und dabei vor allem der höhere Anteil an Ruxolitinib-Vorbehandelten - zu einem geringeren Ansprechen auf die Therapie geführt haben könnten. Die Zusammenhangsüberprüfung ergab sowohl bei den Patientenmerkmalen als auch dem Therapieverlauf keine statistisch signifikanten Ergebnisse. Grund dafür könnte eine unzureichende Stichprobenanzahl oder die geringere Power nicht-parametrischer Tests sein. Deswegen kann ein Einfluss der Kriterien - wie beispielsweise Vorbehandlungen mit Ruxolitinib oder Erythrozytenkonzentrat-Gaben vor der Therapie - auf den Therapieeffekt nicht sicher ausgeschlossen werden. Somit zeigt die Kombinationstherapie relevante Verbesserungen der – von Patient*innen wahrgenommenen – Lebensqualität. Einen evidenten Rückschluss auf den Einfluss der höheren Pomalidomid-Dosierung gab es jedoch nicht.
- Published
- 2023