1. Entwicklung diagnosespezifischer Gruppen in der Pro Retina
- Author
-
von Gizycki, R., Brunsmann, F., Rybalko, A., Hildebrandt, A.G., and Rüther, K.
- Abstract
Zusammenfassung: Im folgenden Beitrag werden die Entstehung, Entwicklung und Außenwirkung folgender 8 diagnosespezifischer Patientengruppen seltener Netzhautdegenerationen (SND) in der Patientenorganisation PRO RETINA Deutschland e.V. beschrieben: Atrophia gyrata, Bardet-Biedl-Syndrom (BBS), Refsum-Syndrom, Usher-Syndrom, Zapfen-Stäbchen-Dystrophie (ZSD), Lebersche kongenitale Amaurose (LCA), Chorioideremie, Morbus Stargardt/juvenile Makuladegeneration. Ansätze der Patientenselbsthilfe zur geeigneten Organisation und Interaktion mit dem professionellen System wurden im Rahmen eines BMG-geförderten Projekts unterstützt, analysiert und dokumentiert. Bei SND-Gruppen mit syndromalen Formen liegt im Vergleich zu nichtsyndromalen Formen ein hoher Organisationsgrad vor (Refsum-Syndrom 25%; BBS 14%; Usher-Syndrom 8%); Patienten mit syndromalen Erkrankungen (z. B. Usher-Syndrom) arbeiten auch motivierter in der Selbsthilfe mit. Sie hängen aber mehr von der Unterstützung durch Angehörige und von Hilfsmitteln ab. Folgende Tendenzen bei der Entwicklung der SND-Gruppen waren zu erkennen:
Insgesamt zeigt das Beispiel SND, wie seltene und vereinzelte Patienten im Gruppenzusammenhang aufgefangen werden, Ressourcen gemeinsam aufarbeiten und auf das Gesundheitssystem einwirken können.– eine zunehmende Fokussierung auf eine einzige Patientenorganisation (PRO RETINA Deutschland e. V., Vereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen). – In der Pro Retina fand ein Wachstum aller SND-Gruppen statt. – Die SND-Gruppen verselbstständigten sich zunehmend unter dem Dach der Pro Retina. – Ihre Außenaktivitäten nahmen deutlich zu. Es entstanden stabile Arbeitsbeziehungen zu Forschungs- und Versorgungseinrichtungen. - Published
- 2024
- Full Text
- View/download PDF