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Je nach Training, Tempo und individuellen Vorlieben gibt es drei Laufstile: Vor-, Mittel- und Ruckfuslaufstil. Der Vorfuslaufstil ist am schnellsten und erfordert am meisten Athletik. Auch die Schuhe haben Einfluss. Konventionelle Laufschuhe sind gut gedampft, vermitteln aber ein schlechteres Gefuhl fur den Bodenkontakt. Bei Barfuslaufschuhen ist es umgekehrt. Dafur treten bei diesen uberwiegend hohere Kraftspitzen an Fusen und Beinen auf. Mit dem Altern lasst die Dampfung und Elastizitat von Sportschuhen messbar nach.

Beim Bogenschiesen spielen mechanische Eigenschaften von Pfeil und Bogen wie Schwingungen, Energieubertragung und Widerstande eine grose Rolle. Zusatzlich sind aber auch neurologische und physiologische Eigenschaften des Schutzen von Bedeutung. Dazu zahlen Ansteuerung und Ermudung der Muskulatur beim Zielen und rechtzeitige Aktivierung der Muskulatur zum Stabilisieren des Bogens beim Abschuss.

Abhangig von der Disziplin werden im Reitsport alle drei Hauptgangarten eines Pferdes – Schritt, Trab, Galopp – sportlich umgesetzt. Jede dieser Gangarten ist in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich energetisch am gunstigsten. Beim Trab fungieren die Beine wie inverse Pendel, wahrend auf den Galopp das mechanische Modell eines Springstocks besser passt. Beim Springreiten wirken enorme Krafte beim Aufkommen nach dem Hindernis auf die Vorderbeine. Bei einem 600 kg schweren Pferd wurden bis zu 24000 N gemessen.

Luftmangel erlaubt unserem ans Landleben angepassten Korper nur kurze Tauchgange. Nur trainierte Apnoetaucher konnen bis zu zehn Minuten ohne Atmen unter Wasser bleiben und mit Hilfsmitteln Tauchtiefen jenseits von 200 m erreichen. Grundsatzlich sorgt der mit der Tiefe linear zunehmende Wasserdruck fur kritische Effekte im Korper. Bei Schnorcheln als Atemhilfe begrenzt die Druckdifferenz zum Lungeninnendruck die Tauchtiefe sehr stark. Das Geratetauchen mit Pressluftflaschen sorgt fur einen Druckausgleich zwischen Lunge und Umgebung und erlaubt daher viel grosere Tauchtiefen. Der Wasserdruck kann verschiedene Taucherkrankheiten verursachen, deren Ursachen Druckdifferenzen oder die Partialdrucke der Gasbestandteile in der Atemluft sind.

Perfekte Drehungen sind beim Gerateturnen, Trampolin- und Turmspringen ein Muss. Besonders interessant sind Scheindrehungen, fur die fallende Katzen ein gutes Vorbild sind. Dabei bewegen sich Sportler mit einem Gesamtdrehimpuls Null durch die Luft. Durch bestimmte Bewegungen konnen sie trotzdem ihren Korper drehen. Aus physikalischer Sicht interessant ist zudem, dass Sportler sich bei Drehungen nicht in Inertialsystemen befinden. Es treten Scheinkrafte auf, die sie gezielt nutzen konnen, um Muskelkraft zu sparen.

Durch Ausnutzen des Magnus-Effekts konnen Volleyballe hoch uber das Netz geschlagen werden und dadurch leichter den gegnerischen Block uberwinden. Beim Flatteraufschlag wird die Flugbahn durch unregelmasige Richtungswechsel fur den Gegner unberechenbar. Spezielle Methoden der Videoanalyse ermoglichen die Untersuchung der Taktik und das automatisierte Erkennen von Sprungen und Sprintbewegungen.

Eishockey ist die schnellste Mannschaftssportart. Eis ist sehr gleitfahig, weil seine Oberflache ein quasiflussiger Wassermolekulfilm uberzieht, der leicht verschiebbar ist. Fur Geschwindigkeit sorgen zudem Schlagschusse, bei denen der gebogene Schlager dem Puck wie eine Feder zusatzliche Energie mitgibt. Die Schutzkleidung des Tormanns bremst den Puck beim Aufprall. Sie erlaubt ihm aber auch, das Tor besser zu verdecken.

Golfer erzielen ihre hohe Abschlagsgeschwindigkeit durch einen Bewegungsablauf, der auch die starke Ruckenmuskulatur einsetzt. Dellen in den Oberflachen der Balle verringern ihren Luftwiderstand und lassen sie weiter fliegen. Rotierenden Ballen kann der Magnus-Effekt zusatzlichen Auftrieb geben, der den Flug verlangert. Kritisch ist der letzte Schlag beim Einlochen: Selbst im Loch befindliche Golfballe konnen von ihrer Rotation wieder heraus geschleudert werden.

In vielen Kampfsportarten verhilft ein geschicktes Umsetzen physikalischer Krafte zum Sieg. Judoka versuchen den Partner zu Fall zu bringen, indem sie mit seiner Bewegung arbeiten. Liegt er auf dem Boden, dann klemmen sie gerne seinen Arm so ein, dass er durch den fur ihn ungunstigen Hebel nicht mehr freikommt. Boxen hat das Ziel, den Gegner k.o. zu schlagen. Manche Kopftreffer beschleunigen das Gehirn so erheblich, dass sie Schaden verursachen. Karatekas konnen tatsachlich ohne Tricks verbluffend dicke Holzbretter und Betonstucke mit der blosen Hand durchschlagen.

Die Energieubertragung zwischen Schlager und Ball hangt von den Schwingungseigenschaften beider ab, wichtig ist zudem der Auftreffpunkt des Balles auf der Schlagerflache. Die Rotation des Balles in der Luft ermoglicht unterschiedliche Flugbahnen. Selbststabilisierende Schlagbewegungen konnen kleine Ungenauigkeiten des Spielers ausgleichen. Der Zufall beeinflusst die Gewinnchancen weniger als im Fusball. Die Phase der Spielerbewegungen relativ zueinander gibt Auskunft uber den Spielverlauf.

Bei Sportarten, in denen es auf Treffsicherheit ankommt, zahlen nicht Kraft oder Schnelligkeit, sondern prazise Bewegungen. Beim Basketball erhoht eine geringe Fluggeschwindigkeit gepaart mit einem steileren Flugwinkel die Trefferchance. Bei Schiessportarten kommt es auch darauf an, wie gros der Schutze die Zielscheibe tatsachlich sieht. Dartprofis neigen sich vor, um die Schussdistanz erlaubt zu reduzieren. Beim Bowling kann der Ball nur dann alle Pins auf einen Schlag abraumen, wenn er auf einer perfekt gekrummten Bahn lauft. Das ermoglicht ein Gleitfilm aus Ol auf der Bahn, dessen Dicke zum Ziel hin abnimmt.

Die durchschnittliche Dichte des menschlichen Korpers weicht kaum von der des Wassers ab. Deshalb kann der Mensch schwimmen und auch tauchen. Wettkampfschwimmer nutzen den Auftrieb und den Wasserwiderstand optimal aus, um moglichst hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Die Energiebereitstellung im Korper spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Die physikalische Betrachtung des Fusballs liefert spannende Resultate. Wegen der geringen Torzahl spielt der Zufall bei Sieg oder Niederlage starker mit als in anderen Sportarten. Fusball ist daher mit gewissen statistischen Eigenschaften radioaktiver Quellen vergleichbar. Gleich mehrere physikalische Effekte beeinflussen die Flugbahn des Balls. Der Magnus-Effekt zum Beispiel ermoglicht erst Bananenflanken. Pfeift ein Schiedsrichter falsch, dann wird er nicht selten von seiner Sehperspektive getauscht.

Der Leistungsbegriff ist im Sport weiter gefasst als in der Physik. In beiden Fallen liegt der Fokus jedoch auf einer pro Zeiteinheit erfolgten Energieumsetzung. Allerdings gibt die rein physikalische Leistung nicht immer Auskunft uber den Energieumsatz der Muskeln. Die Muskelkraft hangt von der Kontraktionsgeschwindigkeit des Muskels ab. Ein Muskel verhalt sich also anders als eine Feder. Fur den Hochleistungssport mussen die Energieumsatze der Muskeln durch spezielle Trainings- und Nahrungsprogramme optimiert werden.

Viele Krafte bestimmen die Physik des Skilaufs. Die Gravitation sorgt fur die eigentliche Fahrt auf der schiefen Ebene. Gewicht, Tragheit, Reibung und Luftwiderstand uben passive Krafte auf den Fahrer aus, seine Muskeln sorgen fur die aktiven Krafte. Sie werden auf seine Sehnen und Knochen und weiter uber seine Schuhe und Ski auf den Schnee ubertragen. Die Krafte in seinem Korperinneren konnen dabei die auseren Krafte um ein Vielfaches ubersteigen. Bis heute ist nicht vollig geklart, wie Ski auf Schnee gleiten. Wasser spielt eine geringere Rolle als bisher angenommen.

Um wie viel hoher ein Mensch auf dem Mond als auf der Erde springt, hangt wesentlich von den individuellen Muskeleigenschaften ab. Eine Bewegung wird durch ein komplexes Zusammenspiel von Muskelkraft, Geschwindigkeit, Ansteuerung der Muskeln und Geometrie der Gelenke bestimmt. Deshalb hangt die Grose der Auswirkungen einer Gravitationsanderung wieder von den einzelnen Eigenschaften ab. Es kann sogar zu einer Umkehrung der Reihenfolge in der Sprungleistung kommen. Dann ist der Bessere von zwei Springern auf der Erde auf dem Mond der schlechtere.