Johannes Kornhuber, S. Wenger, Ch. Wöber, P. Angelberger, Ivo Podreka, Thomas Brücke, W. Pirker, S. Hornykiewicz, S Aull, Susanne Asenbaum, A. Pozzera, and C. Harasko van der Meer
Die Entwicklung der Positronen Emissionstomographie (PET) und geeigneter Liganden hat es vor mehr als 10 Jahren erstmals moglich gemacht, biochemische Vorgange an Synapsen im menschlichen Gehirn in vivo zu untersuchen und sichtbar zu machen. Erst seit kurzerer Zeit konnen ahnliche Untersuchungen auch mit der leichter verfugbaren und billigeren Single Photon Emissions Computer Tomographie (SPECT) durchgefuhrt werden. Dazu werden sogenannte “Tracer” verwendet, die mit Gammastrahlen-emittierenden Isotopen, wie z.B. 123J markiert sind, sich an bestimmte biochemische Strukturen binden und mit einer Gammakamera sichtbar gemacht werden konnen. Unsere bisherigen Studien befassen sich vorwiegend mit dem dopaminergen System. Es konnte gezeigt werden, das die Substanz Jodobenzamid (IBZM) ein hochaffiner und spezifischer Ligand fur Dopamin D2 Rezeptoren ist, der sich gut fur SPECT Messungen eignet (Brucke et al. 1988). Mit dieser Substanz werden vorwiegend postsynaptische Strukturen im Striatum dargestellt. Seit 1988 wurden an unserer Klinik uber 500 Studien mit IBZM an Patienten und Kontrollen durchgefuhrt, wobei vor allem Patienten mit extrapyramidalen Erkrankungen, aber auch die pharmakologische Beeinflusung der D2 Rezeptorbindung durch verschiedene Pharmaka untersucht wurden (Brucke et al. 1991). Ein weiteres Interessensgebiet betraf Patienten mit Hypophysenadenomen. Seit kurzer Zeit steht auch fur den prasynaptischen Anteil des dopaminergen Systems ein Ligand zur Verfugung, der fur SPECT Studien verwendet werden kann.