251. Präkonditionierung von Lunge und Kreislauf vor viszeral- oder thoraxchirurgischen Eingriffen
- Author
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Thorben Möller, Jan-Hendrik Egberts, and Thomas E. Becker
- Subjects
Gynecology ,medicine.medical_specialty ,business.industry ,030208 emergency & critical care medicine ,03 medical and health sciences ,Transplant surgery ,0302 clinical medicine ,030228 respiratory system ,Cardiothoracic surgery ,030220 oncology & carcinogenesis ,Medicine public health ,Medicine ,030211 gastroenterology & hepatology ,Surgery ,business ,Surgical interventions ,Abdominal surgery - Abstract
Die Einschatzung des perioperativen Risikos spielt insbesondere in Anbetracht des demographischen Wandels eine entscheidende Rolle in der chirurgischen Indikationsstellung. Auch vor diesem Hintergrund sind heute Prahabilitationskonzepte zur Senkung des postoperativen Risikos zunehmend von Bedeutung. Darstellung der aktuellen Empfehlungen zur praoperativen Diagnostik bei thoraxchirurgischen Eingriffen sowie Prahabilitationskonzepte und deren praktischer Anwendbarkeit. Es erfolgte eine selektive Literaturubersicht durch Recherche in den elektronischen Datenbanken PubMed, Cochrane Library und ISRCTN sowie in den aktuellen Leitlinien des American College of Chest Physicians (ACCP) und der European Society of Thoracic Surgery (ESTS). Die Prakonditionierung umfasst die konservative Therapie von Grunderkrankungen, Rauchentwohnung und Prahabilitation. Prahabilitation ist ein immer weiter in den klinischen Alltag drangendes Konzept, wenngleich die Evidenzlage aufgrund sehr heterogener Studienlage nur eingeschrankt vorhanden ist. Insgesamt gibt es jedoch die Tendenz zu positiven Effekten auf Lebensqualitat und postoperative Komplikationen sowie Rekonvaleszenz. Neben der praoperativen Diagnostik zur Einschatzung des perioperativen Risikos ist auch eine effektive Prakonditionierung der Patienten erforderlich. Hierzu ist ein interdisziplinarer Ansatz unter Einbezug von Anasthesie, Pneumologie, Psychotherapie und Physiotherapie notwendig. Neben der konservativ-medikamentosen Optimierung gewinnen Prahabilitationskonzepte an Bedeutung und werden sich sicherlich im klinischen Alltag etablieren. Von chirurgischer Seite dienen minimal-invasive Zugange und parenchymsparende Resektionen ebenfalls der Risikoreduktion.
- Published
- 2020
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