The clearance of apoptotic cells is a fine-tuned process based on a complex interaction between apoptotic cells and phagocytes. For their quick and efficient removal apoptotic cells expose so called “eat-me” signals on their surfaces. The best known “eat-me” signal is phosphatidylserine (PS). Various phagocyte receptors (v3 integrin, 2-GPI receptor, Mer) bind to PS via their corresponding bridging molecules (MFG-E8, 2-GPI, gas6) initiating the process of phagocytosis. Most apoptotic cells are phagocytosed instantaneously in a silent fashion. However, some dying cells escape early PS dependent clearance and enter late stages of apoptosis characterised by cell shrinkage and plasma membrane loss due to extensive blebbing. Apoptosing cells are known to remain their membrane integrity for a long time. Hence, it is unclear how apoptotic cells compensate for this massive loss of plasma membranes. To avoid progression to secondary necrosis and autoimmunity a second line of signals which support clearance of late apoptotic cells has to emerge on the cells surfaces. Several non-PS specific bridging molecules including CRP, C1q, SP-A and SP-D as well as MBL and other lectins are known to bind late apoptotic cells. However, their targets on the apoptotic surface are unknown. The aim of this work was to analyse alterations in the glycocalyx and the composition of plasma membranes of cells undergoing apoptosis to identify potential “eat me” signals especially of late apoptotic cells. Changes in the surface glycosylation of cells undergoing apoptosis were monitored in various phases of cell death, since several lectin ligands specifically opsonising late apoptotic cells predict massive altered surface glycosylation. When we analysed the binding to apoptosing cells of 23 fluorescence labelled lectins, those known to bind mannose, N-acetylglucosamine, and fucose displayed the highest activity. This carbohydrate pattern usually comprises terminal sugar moieties of incompletely processed (immature) glycoproteins. The accessibility of these sugar structures was restricted to late apoptotic cells after shrinkage. By contrast, sialic acids, terminal sugar residues of completely processed (mature) glycoproteins, got lost on the membranes of apoptosing cells. This loss was already observed before cell shrinkage. Therefore, we hypothesized that during apoptosis intracellular membranes derived from the endoplasmic reticulum (ER) or the Golgi complex containing immature glycoproteins are translocated to the cells’ surfaces to substitute loss of plasma membrane. We screened the plasma membranes of apoptotic cells for proteins that in viable cells are sequestered in the ER to prove this hypothesis. The chaperone calnexin, a dysfunctional immunoglobulin µ heavy chain (µHC), and the KDEL receptor, all ER resident proteins that are not exposed on viable cells, were detected on the surfaces of shrunken late apoptotic cells. Surface exposure of GM1, a ganglioside that is enriched in lipid rafts on the cell surface and intracellularly in the ER, respectively, was observed to substantially fade in early apoptosis. Later in apoptosis GM1 reappeared on the surfaces of shrunken cells. We could show that GM1 derived from the intracellular ER stores gets access to the cell surface. Interestingly, when the apoptotic blebbing process was abrogated using the ROCK-inhibitor Y-27632 neither augmentation of immature glycostructures, nor exposure of ER derived proteins or lipids on the surfaces of apoptotic cells was to be detected. Finally, the apoptosis related ER to plasma membrane trafficking was monitored performing live-cell imaging with KDEL receptor-GFP transgenic HeLa cells. It was recorded that during apoptosis plasma membrane blebbed from the cell surface and were directly replenished by surface incorporation of ER membranes. In late apoptosis, the genuine plasma membrane was almost completely lost from the cell surface and ER membranes now formed the outer envelope of the cells. In vivo clearance of apoptotic cells is normally accomplished before the cells enter late stages of apoptosis. We suggest that the translocation of ER membranes to the cell surface is a strategy of apoptotic cells to maintain the ion selectivity of the plasma membrane and to prevent leakage as long as possible if the early PS dependent clearance has failed. Additionally, the movement of internal membranes to the cell surface may represent an energy-saving way of apoptotic cells for the concomitant exposure of a multitude of preformed late “eat-me” signals normally sequestered inside the cell. Die Clearance apoptotischer Zellen ist ein fein abgestimmter Prozess, der auf komplexen Interaktionen zwischen Phagozyten und sterbenden Zellen basiert. Um von Phagozyten erkannt und beseitigt zu werden, exponieren apoptotische Zellen so genannte „Eat-me“ Signale. Das am besten bekannte „Eat-me“ Signal ist Phosphatidylserin (PS). Verschiedene Phagozyten-Rezeptoren (v3 Integrin, 2-GPI-Rezeptor, Mer) binden an PS über das jeweils dazugehörige Brückenmolekül (MFG-E8, 2-GPI, gas6) und initiieren den Phagozytoseprozess. Entkommen apoptotische Zellen dieser frühen Clearance treten sie in späte Phasen der Apoptose ein, charakterisiert durch das Schrumpfen der Zellen und den Verlust von Plasmamembran aufgrund des umfangreichen Abschnürens von Blebs (von Plasmamembran umschlossene Vesikel). Es ist bekannt, dass apoptierende Zellen die Ionenselektivität ihrer Plasmamembran für eine lange Zeit aufrechterhalten. Demzufolge müssen sie diesen massiven Verlust an Plasmamembran ausgleichen. Die hierfür verantwortlichen Mechanismen sind allerdings unbekannt. Um sekundäre Nekrose und Autoimmunität zu vermeiden muss zudem eine zweite Reihe an Signalen auf den Zelloberflächen erscheinen, welche die Clearance der spät apoptotischen Zellen unterstützen. Verschiedene nicht PS spezifische Brückenmoleküle, wie zum Beispiel CRP, C1q, SP-A und SP-D sowie MBL und andere Lektine sind bekannt an spät apoptotische Zellen zu binden. Ihre spezifischen Epitope auf der apoptotische Oberfläche sind allerdings nicht bekannt. Ziel dieser Promotionsarbeit war es Veränderungen in der Glykokalyx und in der Zusammensetzung der Plasmamembran von apoptotischen Zellen zu analysieren, um potentielle „Eat-me“ Signale besonders von spät apoptotischen Zellen zu identifizieren. Da verschiedene Lektine besonders spät apoptotische Zellen opsonisieren und deshalb massive Änderungen des Glykosilierungsmusters auf den Zelloberflächen voraussagen, wurde die Oberflächenglykosilierung in verschiedenen Phasen des Zelltods untersucht. Es wurde gezeigt, dass Mannose-, N-Acetylglucosamin- und Fucose-Reste, die in nicht vollständig prozessierten (unreifen) Glykoproteinen als terminale Zucker vorliegen, auf den Oberflächen spät apoptotischer, geschrumpfter Zellen zugänglich werden. Im Gegensatz dazu gingen Sialinsäuren, die terminalen Zuckerreste von vollständig prozessierten (reifen) Glykoproteinen, auf den Oberflächen früh apoptotischer, nicht geschrumpfter Zellen verloren. Aufgrund dieser Beobachtungen wurde die Hypothese aufgestellt, dass während der Apoptose intrazelluläre Membranen und die darin enthaltenen unreifen Glykoproteine aus dem Endoplasmatischen Reticulum (ER) an die Zelloberfläche verlagert werden, um verloren gegangene Plasmamembran zu ersetzen. Um diese Hypothese zu prüfen, wurden die Plasmamembranen apoptotischer Zellen nach Proteinen untersucht, die in vitalen Zellen im ER zurückgehalten werden. Das Chaperon Calnexin, eine dysfunktionale schwere Immunglobulin-Kette und der KDEL Rezeptor sind Proteine, die in der ER-Membran verankert sind und nicht auf vitalen Zellen exponiert werden, aber auf den Oberflächen von geschrumpften, spät apoptotischen Zellen nachgewiesen werden konnten. Die Oberflächenexpression von GM1, einem Ganglioside, dass an der Zelloberfläche in Lipid Rafts und intrazellulär im ER angereichert vorkommt, wurde in frühen Phasen der Apoptose zunächst merklich weniger, nahm aber auf spät apoptotischen, geschrumpften Zellen wieder zu. Es konnte gezeigt werden, dass intrazelluläres GM1 aus dem ER auf den Zelloberflächen zugänglich wird. Wenn das apoptotische Abschnüren von Blebs von der Zelloberfläche mit Hilfe des ROCK- Inhibitors Y-27632 unterbunden wurde, waren auf der Oberfläche der spät apoptotischen Zellen interessanterweise weder unreife Glykostrukturen, noch aus dem ER stammende Proteine und GM1 zu detektieren. Mittels Live-Cell-Imaging von apoptierenden KDEL Rezeptor-GFP transgene HeLa-Zellen konnte schließlich gezeigt werden wie sich im Verlauf der Apoptose Plasmamembran von der Zelloberfläche abschnürt und direkt durch Einlagerung von ER-Membran in die Oberfläche ergänzt wird. In der späten Apoptose war die ursprüngliche Plasmamembran fast vollständig auf der Zelloberfläche verschwunden und ER-Membran formte jetzt die äußere Hülle der Zelle. In vivo werden apoptotische Zellen normalerweise erkannt und phagozytiert noch bevor sie späte Phasen der Apoptose erreichen. Die Verlagerung von ER-Membranen an die Zelloberfläche ermöglicht es den apoptotischen Zellen die Ionenselektivität ihrer Plasmamembran aufrecht zuhalten und so lang wie möglich ein Auslaufen zu verhindern, wenn die frühe Clearance über Erkennung von PS fehlgeschlagen ist. Zusätzlich stellt sie einen energiesparenden Weg dar, um gleichzeitig eine Vielzahl vorgeformter, später „Eat-me“ Signale an den Oberflächen zu exponieren, die im vitalen Zustand im Inneren der Zellen verborgen sind.