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An Fichtenbast und-borke wurde der Einflus der thermischen Behandlung bei 103°C (4 h, 24 h), 150°C (2 h, 4 h, 8 h) und 200°C (0,5 h, 1 h, 2 h, 4 h) auf den Gewichtsverlust, den Extraktstoffgehalt (im Wasser und in Ethanol-Cyclohexan), den Holocellulosegehalt, den “Ligninruckstand” (Halse) und den Pentosangehalt untersucht. In den wasserigen Extrakten wurden ferner der pH-Wert, die Pufferkapazitat und der Gehalt an auswaschbaren fluchtigen Sauren sowie der Polyphenolgehalt bestimmt. Daruber hinaus wurde die Veranderung in der Hygroskopizitat der Rinde uber die Bestimmung des Wasserruckhaltevermogens (WRV-Wertes) und des Sorptionsverhaltens in feuchter Luft ermittelt. Durch die thermische Behandlung erfahren der Fichtenbast und die Fichtenborke Veranderungen in ihrer chemischen Zusammensetzung und im physikalischen Verhalten. Die thermischen Behandlungen fuhren zu einer deutlichen Gewichtsabnahme der Rinde, zu einer Verringerung des Extraktstoffgehalts (im Wasser und in Ethanol-Cyclohexan), des Holocellulose-, des Pentosangehalts, zur nennenswerten Erhohung des “Ligninruckstands”. Der pH-Wert der wasrigen Extrakte nahm bis zu einer Temperatur 150°C ab um bei 200°C etwas anzusteigen. Die Pufferkapazitat der wasrigen Extrakte erhoht sich im allgemeinen mit steigender Behandlungstemperatur und-dauer. Die thermische Behandlung ruft weiterhin eine Erhohung des Gehalts an auswaschbaren fluchtigen Sauren und eine Verringerung des Polyphenolgehalts in den wasserigen Extrakten hervor. Infolge thermischer Behandlung nehmen das Wasserruck haltevermogen sowie die Feuchteaufnahme des Rindenbastes und der Rindenborke, insbesondere im Bereich hoher rel. Luftfeuchte, ab. Die Veranderungen im Fichtenbast waren meistens weitaus deutlicher als die in der Fichtenborke. Gegenuber thermischen Behandlungen scheint der Fichtenbast weitaus empfindlicher als die Fichtenborke.

Extraktstoffe der Späne aus waldfrischem Fichtenholz wirken sich auf die Hydratation des Zements gegenüber reinem Wasser verzögernd aus. Durch Trocknung der Holzspäne an der Luft wird ihre negative Wirkung auf die Zementerhärtung nur geringfügig stärker. Die wässerigen Extrakte der bei 103 °C getrockneten Holzspäne verzögern die Zementerhärtung unwesentlich mehr als die Extrakte der an der Luft getrockneten Späne. Die Extrakte der bei 140 °C thermisch behandelten Späne haben demgegenüber einen weitaus grösseren Verzögerungseffekt auf die Zementerhärtung als diejenigen der bei 103 °C thermisch behandelten.

Die wäßrigen Extrakte von Baumwoll-Linters verzögern die Zementhydratation praktisch nicht. Auch von den wäßrigen Extrakten des Fichtensulfitzellstoffes, des Buchensulfitzellstoffes und des Altpapiers geht vergleichsweise nur ein unbedeutender verzögernder Einfluß auf die Zementhärtung aus. Demgegenüber ist die Verlängerung der Hydratationsdauer durch den Extrakt des Strohzellstoffes erheblich.