Alexander, Klug, Yves, Gramlich, Reinhard, Hoffmann, Joachim, Pfeil, Philipp, Drees, and Karl Philipp, Kutzner
The number of total hip arthroplasties (THA) is rising in many industrialized nations. At the same time, the evidence regarding different types of prostheses and fixation techniques is constantly evolving. Therefore, this study aimed to analyze changes in THA by these advancements during the last decade.A retrospective analysis of data provided by the Federal Statistical Office of Germany from 2007 to 2016 was conducted using codes from the German procedure classification system and associated International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems codes. THA procedures were evaluated according to diagnoses, sex, and age of patients, along with the distribution of different prosthesis types. Additionally, changes in these parameters over time were analyzed.From 2007 to 2016 a total of 2 157 041 primary THA procedures were performed in Germany, with an increase of 14.4% over this period. Overall, cementless standard THA (STHA) was used most frequently (50.0%), followed by hybrid variants (18.8%), hemiarthroplasties (15.9%), cemented standard THA (cSTHA; 9.2%), cementless short-stem THA (ssTHA; 4.8%), and hip resurfacing (HR; 0.9%) techniques. During the study period, the number of cSTHA and HR decreased significantly, whereas the use of STHA and ssTHA rose substantially, with a significantly higher application of these procedures in the elderly population. While osteoarthritis of the hip joint was the main indication for THA, several procedure-specific differences were identified.The present data clearly demonstrate an increase in the use of cementless fixation for THA in Germany during the last decade and document a rise in ssTHA in recent years with, in contrast, the use of HR decreasing to a minimum.Die Primärendoprothetik des Hüftgelenks zählt seit Jahren zu den häufigsten operativen Eingriffen in Deutschland. Zur Verbesserung der Versorgungsqualität erfolgte im Jahre 2010 die Einführung des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD). Trotz einer stetigen Verbesserung in den letzten Jahren, beträgt die Gesamtabdeckung an erfassten Endoprothesen hier im Jahre 2017 etwa 63%. Bisher gibt es keine Studie, welche die Epidemiologie sowie die Versorgungstrends aller Hüftendoprothesen auf Grundlage einer Datenbankanalyse untersucht.Grundlage bildete eine retrospektive Datenanalyse der Gesamtzahl der implantierten Hüftendoprothesen sowie deren zeitlichen Entwicklung anhand der Daten aus ICD- und OPS-Codes des statistischen Bundesamtes zwischen den Jahren 2007 und 2016. Hierbei wurden Geschlecht, Alter und die Verteilung der unterschiedlichen Prothesentypen analysiert. Ebenso erfolgte eine Bewertung der zugrundeliegenden Hauptindikation.Von 2007 bis 2016 wurden 2.157.041 Hüftendoprothesen eingeschlossen, wobei hier ein Anstieg von etwa 14,4% über die Zeitspanne zu erkennen war. Unzementierte Geradschaft-Prothesen stellten insgesamt das größte Kontingent (uG;~50,0%), gefolgt Hybrid-TEPs (~ 18,8%), von zementierten Duokopfprothesen (DK;~14,9%), zementierten Geradschäften (zG;~9,2%), Kurzschaftprothesen (KS; ~ 4,8%) sowie Oberflächenersatzprothesen (OFE; ~ 0,9%). Während die Anzahl an zementierten Prothesen (−47,3%) und OFE(−83,9%) im Beobachtungszeitraum allerdings signifikant rückläufig waren, verzeichneten unzementierte Verfahren (+29,5%) und insbesondere Kurzschaftprothesen (+161,8%) einen enormen Zugewinn. Auch hinsichtlich Alter und Geschlechtsverteilung zeigten sich signifkante Unterschiede innerhalb der Prothesentypen. So stellten Frauen 60 Jahre bei zG das größte Patientengut, wohingegen OFE hauptsächlich bei Männern 60 Jahren implantiert wurden. KS dagegen zeigten eine annährend ausgeglichene Geschlechts- und Altersverteilung, wobei der Anteil an Pat.60 Jahren im Verlauf zunehmend war (+10,0%). Hauptindikation bildete in allen Fällen die symptomatische Coxarthrose, wobei der Frakturanteil bei zG, wie zu erwarten, am höchsten war (25,7%). Der Anteil an Hüftkopfnekrosen zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Prothesentypen und betrug ca. 2,8%.Diese Studie liefert wertvolle und in dieser Form bisher nicht vorgestellte Informationen hinsichtlich des Patientenkollektivs und der Entwicklung der endoprothetischen Versorgung des Hüftgelenks in Deutschland. Zusammenfassend kann aus den erhobenen Daten geschlossen werden, dass v. a. Kurzschaftendoprothesen sowie unzementierte Verfahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Dabei wurde deren Indikation zunehmend auf ein älteres Patientenkollektiv ausgeweitet. Eine stetige Weiterentwicklung der Registerdaten ist dabei von höchster Priorität, um die Versorgungsqualität stetig zu verbessern und auch Revisionsraten zu minimieren.