Die endovenose Ausschaltung des epifaszialen Venensystems mit Radiofrequenzobliteration (RFO) hat sich als alternative, wenig invasive Behandlungsmethode zur Therapie der Varikose etabliert. Fur die RFO steht das VNUS-Closure-Plus-Verfahren zur Verfugung, bei der die Energieabgabe an die Venenwand im langsamen Ruckzug erfolgt sowie das neu entwickelte VNUS-Closure-Fast-Verfahren, bei der eine segmentale Obliteration der Vene durchgefuhrt wird. Zu dem VNUS-Closure-Plus-Verfahren sind zahlreiche Daten veroffentlicht worden. Im Rahmen einer Metaanalyse zeigte sich, dass die perioperative Komplikationsrate sehr niedrig ist. Die Rate der perioperativen tiefen Venenthrombose bzw. Lungenembolien betrug jeweils 0,2%, die Inzidenz perioperativer Hautverbrennungen 0,36%, eine Phlebitis der behandelnden Vene trat in 3,8% der Falle auf. Lediglich passagere perioperative Nervenlasionen waren mit 12,6% relativ haufig. Die in der Literatur angegebenen Rekanalisationsraten bewegen sich zwischen 0 und 16,2%, im Durchschnitt bei 516 analysierten Extremitaten bei 10,9%. Der Follow-up-Zeitraum dieser Singlecenterstudien lag zwischen 4,7 und 60 Monaten, im Durchschnitt bei 17,5 Monaten. Fur die RFO liegen auch prospektiv, randomisierte Studien vor. Die durchschnittliche Rekanalisationsrate in diesen Studien betrug 12,9% bei 116 analysierten Extremitaten. Der Follow-up-Zeitraum variierte zwischen 2 und 36 Monaten, im Durchschnitt betrug er 18,5 Monate. In einem hohen Prozentsatz war die behandelnde Vene bereits 2 Jahre postoperativ in der Duplexsonographie nicht mehr nachweisbar. Fur das neu entwickelte VNUS-Closure-Fast-Verfahren wurden bislang die 6-Monats-Ergebnisse einer europaischen Multicenterstudie publiziert. Hierbei konnte eine primare Verschlussrate von 100% erreicht werden, die Verschlussrate 6 Monate postoperativ betrug 99,6%. Mit der Radiofrequenzobliteration steht ein standardisiertes Verfahren zur Ausschaltung der Stammvarikose und des Rezirkulationskreislaufs zur Verfugung. Die bislang fur die RFO erzielten Ergebnisse bis zu 60 Monate postoperativ zeigen der Krossektomie und dem Strippingverfahren vergleichbare Resultate hinsichtlich des Wiederauftretens erneuter Krampfadern. Berucksichtigt man eine signifikant kurzere Arbeitsunfahigkeitszeit nach RFO im Vergleich zum klassischen Strippingverfahren, die in einer prospektiv randomisierten Studie nachgewiesen werden konnte, konnten in der Bundesrepublik Deutschland Einsparungen von insgesamt 406.553 Arbeitsunfahigkeitstagen erreicht werden.